
Am 21. November versammelten sich über 150, zum Teil hochrangige Teilnehmer im Yitzhak Rabin Center zur 6. Jahreskonferenz des Mitvim-Instituts, die in Partnerschaft mit der FES-Israel stattfand. Im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz stand das Thema „Israels Außenpolitik zwischen Wandel und Kontinuität“.
Zu den renommierten Redner:innen gehörten der israelische Staatspräsident (Isaac Herzog), der UN-Beauftragte für den Nahost-Friedensprozess (Tor Wennesland), der Generaldirektor des Außenministeriums (Alon Ushpiz), die israelische Ministerin für Umweltschutz (Tamar Zandberg), die Direktorin der Allianz für den Frieden im Nahen Osten (ALLMEP) (Huda Abu Arqoub) sowie zahlreiche Mitvim-Expert_innen, Mitglieder der diplomatischen Gemeinschaft in Israel, Fachjournalist_innen und Wissenschaftler_innen.
In den erkenntnisreichen Podiumsdiskussionen und Keynotes wurden äußerst relevante Themen für die Gegenwart und Zukunft der israelischen Außenpolitik debattiert. Zu diesen Schwerpunktthemen gehörten die regionalen Beziehungen zwischen Israel und der MENA-Region sowie Israel und Europa, das Potenzial und die Herausforderungen der Umweltkooperation und der Klimadiplomatie, der Friedensprozess und die Beziehungen zu den Palästinenser_innen, die Rolle der internationalen Gemeinschaft und die Aussichten der neuen Koalition, die sich derzeit in der Knesset bildet. Es zeigte sich, dass diese Themen der israelischen Außenpolitik nicht isoliert betrachtet werden können, sondern in vielerlei Hinsicht einander bedingen.
Dies zeigt sich zum Beispiel an den Potentialen der Zusammenarbeit im Bereich des Klimaschutzes. Wie Israel praktisch mit Europa und in der MENA-Region kooperieren könnte und welche Rolle Klimadiplomatie und der Konflikt dabei spielen, wurde kontrovers diskutiert. Es wurde geäußert, dass kooperative Beziehungen mit Israel, etwa im Bereich Gas und erneuerbare Energien, das Thema Palästina nicht ausklammern können. In Bezug auf den Konflikt und den Friedensprozess betonte der UN-Beauftragte Hon.
Tor Wennesland die Rolle und die Handlungsfähigkeit der UN und unterstrich, dass die internationale Gemeinschaft Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft unterstützen muss, insbesondere in Zeiten, in denen offizielle Friedensgespräche nicht auf der politischen Agenda stehen. Huda Abu Aqoub, palästinensische Direktorin von ALLMEP, ergänzte diese beeindruckende Keynote und betonte, dass der Status Quo gebrochen werden müsse und die palästinensische und israelische Jugend, die sich für Veränderungen und Frieden einsetzt, mobilisiert und unterstützt werden müsse.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die kommende Regierung Netanyahus in diesen Fragen positionieren wird.
Neben den Teilnehmer_innen vor Ort verfolgten mehr als 100 Zuseher_innen die Konferenz online über Zoom. Die Aufzeichnung der gesamten Konferenz ist hier verfügbar: Link folgt in Kürze
>> Das vollständige Programm finden Sie hier